Sulmtaler
Auszug aus dem Geflügelstandard
Zuchtidee
Ein wetterhartes Zwiehuhn mit zartem, weißem Fleisch, frohwüchsig, sehr
guter Futterverwerter, leicht mästbar.
Was ist zu fordern?
Tief gebautes, schweres, vierschrötiges Landhuhn mit feinem Knochenbau,
kaum mittelhoher Stellung, mit Schopf, etwas locker im Gefieder.
Was ist abzulehnen?
Vor allem zu kleine, zu leichte, schwache, spitze , aber auch grobknochige
und langbeinige Tiere und solche mit flacher Brust.
Geschichtliches
Genau
wie die Altsteirer sind die Sulmtaler Nachfahren des alten Steirischen,
durch Paduaner beeinflussten Landhuhns, wobei die Sulmtaler den durch
Einkreuzung von Cochin, Dorking und Houdan entstandenen schweren
Masthuhntyp dieses Schlages verkörpern. Nachdem sie durch massive
Einkreuzungen in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts in ihrem Bestand
bedroht waren, sammelten engagierte Züchter ab etwa 1900 die letzten
verstreuten Tiere und konnten so den Erhalt der Rasse gewährleisten. Die
vorzüglichen Nutzeigenschaften dieses Huhnes wurden sehr bald von der
Steiermärkischen Landesregierung anerkannt, ja die Verbreitung dieser
Rasse, insbesondere in den Maisanbaugebieten des Landes, weitgehend
empfohlen.
Wenn auch dieses Huhn vorerst seine Heimat in der Steiermark hatte, so
blieb es aber nicht aus, dass sich bald auch in Deutschland Liebhaber für
diese Rasse fanden. Ganz besonders nach dem Ersten Weltkrieg war
festzustellen, dass es viele begeisterte Züchter gab, die sich dieser
Rasse annahmen. 1958 legte der Heimatstandard ausschließlich die
Weizenfarbe fest; Weiße wurden in der ehemaligen DDR standardisiert.
Hahn
Gewicht: 3 bis 4 kg. Gr.F.: Zu leicht
Kopf:
Mittelgroß, nicht grob, mit kleinem, nach hinten gerichtetem Federschopf
Gr.F.: Fehlen des Schopfes.
Schnabel:
Stark, verhältnismäßig kurz, fleisch- bis
hornfarbig.
Augen:
Orangenrot.
Kamm:
Einfach, aufrecht, gut mittelgroß, nach hinten ansteigend, gleichmäßig,
mit 4 bis 6 Zacken, doch nicht zu tief geschnitten. Fahne leicht
ansteigend,
Stützfalte im Kammansatz erlaubt.
Ohrscheiben:
Kaum mittelgroß, länglich rund, weiß oder rotweiß, Letzteres bei älteren
und
schwereren und sehr schweren Tieren. Gr.F.: Rein rote Ohrscheiben.
Kehllappen:
Gut mittelgroß.
Hals:
Mittellang, reich befiedert, aufrecht getragen.
Brust:
Sehr tief, breit, voll und etwas vorgewölbt.
Rumpf:
Sehr volle, geräumige, tiefe und breite
Kastenform. Weiße bzw.
fleischfarbene Haut. Gr.F.: Geringe Körpertiefe.
Bauch:
Breit und voll.
Rücken:
Breit aus den Schultern kommend, ziemlich
lang, nahezu waagerecht,
ohne Kissenbildung, voller Sattel. Gr.F.: Fischrücken.
Flügel:
Mittelgroß, anliegend.
Schwanz:
Voll, breit, hoch getragen, mit breiten, mäßig
langen Sicheln und reichlich
Nebensicheln. Gr.F.: Zu steil oder zu flach getragener, zu schmaler
oder zu langer Schwanz.
Schenkel:
Stark, gut befleischt, wenig hervortretend.
Läufe:
Kaum mittellang, glatt, hellfleischfarbig, an den Seiten und zwischen den
mittellangen Zehen rosa. Gr.F.: Grobknochig, zu lange Läufe.
Gefieder: Etwas locker, jedoch anliegend.
Henne
Gewicht: 2,5 bis 3,5 kg Gr.F.:Zu leicht
Legeleistung im 1. Jahr: 180 Eier, im 2. Jahr: 130 rahmfarbige bis
hellbraune Eier.
Bruteier-Mindestgewicht: 55g
Bruttrieb:
Gering
Die Henne hat hinter dem nicht zu großen, gleichmäßig gezackten
Einfachkamm mit vorn ausgeprägtem Wickelkamm eine etwa halbrunden Schopf,
der größer ist als beim Hahn, die Sicht jedoch nicht behindern darf. Rumpf
besonders schwer erscheinend und kastenförmig mit sehr tief
heruntergehender Brust, weit ausladendem, flaumreichen befiedertem Bauch.
Sattel ohne Kissenbildung. Läufe kaum mittellang. Schwanz kurz bis
mittellang, leicht gefächert.
Ringgröße:
Hahn 20, Henne 18
Farbe und Zeichnung:
Gold-Weizenfarbig
Hahn: Schopf braunrot, Hals und Sattelbehang goldbraun, Halsbehang nach
oben, Sattelbehang zum Rücken hin am dunkelsten, nach unten heller, ohne
schwarze Schaftstriche, Brust, Bauch,Schwanz und Schenkel werden Schwarz
mit grünlichem Glanz angestrebt, aber schwarz- braun gesprenkelte Brust
zugelassen. Rücken und Schulterdeckfedern kastanienbraun Flügelbinden
dunkelgrün glänzend. Die Außenfahnen der Schwingen braun, sonst
schwärzlich.
Henne:
Schopf semmel- bis weizenfarbig, Hals sattgoldbraun geringe matt-schwarze
Zeichnung
zugelassen, Brust hellsemmel- bis hellweizenfarbig Bauch und Schenkel
Semmelfarbig, Rücken und Mantel weizenfarbig, Flügel dreieck etwas dunkler
. Weizenfarbige Schwanzdecke auf grauschwarzen, lederbraun schattierten
Steuerfedern Schwarz in den Innenfahnen der Schwingen statthaft. Etwas
dunklere Töne im Gesamtbild zugelassen.
Gr.F.: Schilf in Schwanz und Schwingen,
beim Hahn:
heller Saum in den Behängen und vorwiegend schwarzes Flügeldreieck, zu
viel Braun in Brust und Schenkeln ; bei der Henne zu dunkler oder
schilfiger Schopf, zu helle Säumung im Halsbehang. Stark fleckige,
unregelmäßige oder gesäumte Mantelfarbe.
Silber-weizenfarbig:
(anerkannt seit 2013)
Hahn:
Schopf strohgelb bis braun, Halsbehang
strohgelb mit silbriger Säumung und geringen bräunlichen, schaftstrichartigen Einlagerungen im unteren Teil. Rücken und Flügeldecken
satt orange. Die Flügeldeckfedern schwarz, eine grüne bis bräunliche Binde
bildend. Handschwingen schwarz mit schmalem, silbrigem Außenrand.
Armschwingen innen schwarz, außen gelblich weiß, dazwischen bräunlicher
Überlauf gestattet, sodass das Flügeldreieck gelblich weiß erscheint.
Brust, Bauch und Schenkel schwarz. Schwanz schwarz mit Grünglanz.
Gr.F:
Zu helle, weißliche Farbe oder fehlender Silbersaum in den Behängen;
Schwarze Schaftstrichzeichnung in den Behängen; zu helle, zu braune oder
zu rote Flügeldecken; Viel silbrige oder braune Einlagerungen auf der
Brust.
Henne:
Schopf semmelfarbig, Halsbehang matt braun mit silbriger Säumung, geringe
schwärzliche Einlagerungen im unteren Teil gestattet. Mantelgefieder hell
weizenfarbig, etwas hellere Federränder gestattet. Hand und Armschwingen
dunkler weizenfarbig mit schwärzlichen Einlagerungen auf den Innenfahnen.
Brust, Bauch und Schenkelgefieder elfenbeinfarbig. Schwanz grauschwarz mit
brauner Schattierung.
Gr.F:Zu
helle oder zu bräunliche Grundfarbe, zu breite und zu helle Säumung oder
schwärzliche, moosige Einlagerungen im Mantelgefieder; fehlende
Silbersäumung im Halsbehang; zu helle mehlige Brust und Bauchfarbe.
Blau-Weizenfarbig
(anerkannt seit 2013)
Grundfarbe und Zeichnung wie bei den Gold- Weizenfarbigen , jedoch
mittleres graublau statt schwarz,
Hahn:
in der Regel etwas dunkler als die
Henne. Gr.F: Beim Hahn heller Saum in Hals – und Sattelbehang, blaues
Flügeldreieck, reichlich Braun auf Brust, Schenkel und Schwanz.
Henne:
zu dunkle oder schilfige Schopffarbe, zu helle Säumung im Halsbehang, sehr
fleckige ungleichmäßige oder gesäumte Mantelfarbe. Bei Hahn und Henne
schwarze Zeichnung mit Grünglanz ,Schilf.
blau-weizenfarbiger Hahn
Blau-Silber-Weizenfarbig
(in Sichtung)
Hahn:
Schopf strohgelb bis braun. Halsbehang strohgelb mit heller Säumung, geringe bräunliche Einlagerungen im unteren Teil gestattet. Sattelbehang wie Halsbehang, jedoch ohne bräunliche Einlagerungen. Rücken, Schultern und Flügeldecken satt orange. Die großen Flügeldeckfedern ( Flügelbinden ) blau. Handschwingen blau mit schmalem silbrigem Außenrand. Armschwingen innen blau, außen gelblich weiß, dazwischen bräunlicher Überlauf gestattet, so dass das Flügeldreieck gelblich weiß erscheint. Brust, Bauch und Schenkel blau mit etwas dunklerem Federrand.
Henne:
Schopf hell weizenfarbig. Halsbehang matt hellbraun mit cremweißer, nach unten silberner Säumung und angedeuteten, graubraunen Schaftstrichen im unteren Teil. Mantelgefieder weizenfarbig, etwas helle Federränder gestattet. Hand und Armschwingen dunkler weizenfarbig mit blauen Einlagerungen auf den Innenfahnen. Brust, Bauch und Schenkel hell weizenfarbig bis elfenbeinfarbig. Steuerfedern blau mit teils bräunlicher Schattierung.
Grobe Fehler:
Hahn:
Zu helle Farbe oder starke Schaftstrichzeichnung in den
Behängen; zu helle, zu braune zu rote oder stark fleckige
Flügeldecken; zu viel silbrige oder braune Einlagerungen auf der
Brust; zu helles oder dunkles Blau auf der Brust, Bauch und
Schenkel; zu viel Schwarz im Schwanz.
Henne:
Fehlende Silbersäumung oder zu starke Schaftstrichzeichnung
im Halsbehang; zu helle oder zu bräunliche Grundfarbe; zu breite
Säumung oder moosige Einlagerungen im Mantelgefieder; zu helle oder
mehlige Brust und Bauchfarbe, fehlendes, zu helles oder zu dunkles
Blau in den Schwingen und Schwanz.