Seltene Nutztierrasse |
Capra aegagrus f. hircus |
extrem gefährdet |
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Farben: |
wildfarbig, schwarz-wildfarbig,
braun, braun-wildfarbig, gämsfarbig, schwarz, gescheckt |
Halter von Vierhornziegen bitte hier: melden wegen Tier- und
Informationsaustausch |
walter.hagmann(ät)gmx.at |

Auch bei den reinrassigen Sahneziegen-Böcken (Milchleistung 1500 Liter/240
Tage) gibt es Exemplare mit 4 Hörnern. Da diese aber enthornt werden, werden sie
im Herdebuch toleriert - ja sogar ignoriert.
Bei den Gebirgsziegenrassen (Tauernschecken, Pinzgauer-Ziegen) wird ja
normalerweise nicht enthornt. Dort werden 4-hörnige Exemplare aus dem Herdebuch
ausgeschlossen und fristen dann ein Außenseiter-Dasein.
Vierhornziegen gibt es in Österreich schon
lange. Schon Prinz Eugen hat Vierhornziegen im Belvedere in Wien gezüchtet.
Aufgrund ihres auffälligen Aussehens und aufgrund
der geringen Fleisch- und Milchleistung wurden die Vierhornziegen selten von
landwirtschaftlichen Betrieben sondern vielmehr von Tierparks gehalten. Eine
planmäßige Züchtung auf bestimmte Rassemerkmale ist fast gänzlich
ausgeblieben, da nur auf Vierhörnigkeit gezüchtet wurde. Dadurch gibt es
Vierhornziegen in verschiedenen Größen, Farben und Körperformen. Die häufigste
Form ist aber eine kleine bis mittelgroße stämmige Ziege mit dunkelbraunem
Fell und hellen Beinen und hellen Streifen zwischen Augen und Mundwinkel. Es
gibt aber auch alle anderen Farben und auch gescheckte, aber selten rein Weiße..
Es dürfte im Oberösterreichischen
Salzkammergut und in Tirol einige Bestände gegeben haben. Viele Züchter haben
aber aufgehört, weil es nicht mehr genügend nicht-verwandte Tiere gibt. Die
Rasse wird in der
www.arche-austria.at teilweise als seltene Haustierrasse angeführt,
beginnt aber schön langsam in Vergessenheit zu geraten, weil es kaum mehr
engagierte Züchter gibt, die sich der Rasse annehmen. Darum möchte ich
mich für den Erhalt dieser sehr schönen Rasse einsetzen.
In Oberösterreich und Niederösterreich gibt es noch
je zwei
solcher Erhalter, in den anderen Bundesländern Österreichs jeweils nur einen
oder gar keinen Züchter mehr. Darum werden oft zweihörnige Ziegen eingekreuzt,
weil oft keine vierhörnigen, die nicht verwandt sind, erreichbar sind.
Das Vierhorngen ist ein dominantes Gen. Daher
fallen bei Verpaarung mit reinerbigen Vierhornziegen mit
Zweihornziegen immmer Vierhornziegen, die dann allerdings mischerbig sind.
Die meisten unserer Vierhornziegen sind
mischerbig. Daher fallen immer wieder zweihörnige. Dass mehr zweihörnige als
vierhörnige fallen, dürfte mit anderen genetsichen Modalitäten
zusammenhängen.
Der Bock soll möglichst
jedes Jahr getauscht werden, um Inzucht zu vermeiden.
Wenn man mit 2 Böcken
züchtet soll man den älteren austauschen und den neuen Bock zu den Jungziegen
stellen.
Wichtig ist, dass alle Tiere
(auch zweihörnige Nachkomen) mit Ohrmarken versehen werden und bei der
Statistik-Austria auch als Vierhornziegen gemeldet werden (Online oder mit
Meldeblock).
Von jedem Tier sollte die
Abstammung aufgeschrieben werden.
Wenn Tiere verkauft werden,
sollen sie mit Angabe des Käufers an mich gemeldet werden, damit die Käufer auch
betreut werden können und keine Tiere für die Zucht verloren gehen.

100 Jahre alte Trophäe aus dem Museum in
Schruns