Landgänse |
Rasse: | Österreichische Landgänse |
Link (Vegh): | Landgänse |
Gewicht: | 6-7 kg |
derzeit keine Tiere |
Wir züchten Österreichische Landgänse, weil sie zu den vom Aussterben bedrohten Rassen gehören. Wir haben uns so wie der Vegh zum Ziel gesetzt, diese Tiere für die Nachwelt zu erhalten.
Landgänse gibt es in Weiß, grau-gescheckt und blau-gescheckt - mit und ohne Schopf.
Historisches
Bereits im
Mittelalter waren die Landgänse, Nachkommen der Graugänse auf den Bauernhöfen
in Mitteleuropa eine beliebte und vielerorts gehaltene Geflügelart. Märchen,
wie "Hans im Glück" und Festtage wie der Martinitag zeigen, dass das Gänsevieh
ein fester Bestandteil des damaligen Lebens war.
Noch vor ca. 25 Jahren konnte man selbst in Österreich noch auf jedem Bauernhof
eine Gänsefamilie sehen, welche bei der "Gansllacke" oder am
"Anger" ihre Nahrung suchte.
Speziell im Burgenland und im nördlichen Weinviertel waren sie in den Farbschlägen
weiß und gescheckt, auch manchmal mit Federschöpfchen am Kopf, zu sehen. Graue
und blaue Farbschläge waren wegen der Federnutzung nicht so beliebt.
Die Gänse sind leichte, marschtaugliche Tiere, welche den Großteil Ihres
Futters auf der Weide selbst suchten (Gras, Getreidekörner). Der Brutbetrieb
und die Führeigenschaften
sind stark ausgeprägt und so mancher Ganter verteidigt nicht nur seine
Jungtiere, sondern auch Haus und Hof wie ein bissiger Hund gegen Eindringlinge.
Landgänse hatten
einst bedeutenden wirtschaftlichen Nutzen und sind nahezu vollkommen durch
Exemplare aus Vermehrungs- und Zuchtbetrieben, welche vornehmlich für
Intensivhaltung vorgesehen und geeignet sind, verdrängt worden.
Die heutigen Gänse aus den Brütereien entstammen vornehmlich riesigen
Elterntierherden in Ungarn und gehen auf die Emdenergans (Legegans) zurück.
Diesen Tieren wurde der Bruttrieb weggezüchtet, überdies sind sie zum Brüten
zu schwer. Die Bedrohung der genetischen Verarmung droht auch bei Gänsen, zumal
die Emdenergans schon rund 90% der Weltpopulation ausmachen soll. Es ist
besonders wichtig, daß man sich um die Reste der Landgänsbestände und deren
Erhaltung annimmt.
Eigenschaften
der Landgans
Die österreichische Landgans weist ein Lebendgewicht von durchschnittlich 5,5-6
kg (Gans), bzw. 7 kg (Ganter) auf. Sie unterscheidet sich von Ihren Vettern aus
den Brütereien und Vermehrungsbetrieben v.a. dadurch, daß sie etwas leichter
ist. Überdies erweist sie sich als sehr leichtfüttrig und kommt mit
wirtschaftseigenem Futter (Weide) aus. Hervorzuheben ist weiters, daß ihr noch
der Brutbetrieb eigen ist; sie kann sich also noch selbst vermehren.
Rassenbeschreibung
Ein gut gerundeter Kopf sitzt auf einem gut proportionierten Hals. Der Schnabel
soll orangefarben, ohne dunkle Flecken sein. Das Auge groß, vital und blau mit
orangegelben Ring. Die Brust mäßig tief und mäßig breit, aber kräftig
bemuskelt. Die Flügel eng anliegend und der Schwanz geschlossen zulaufend.
Weder eine Kehlwamme noch eine Bauchwammme sind erwünscht. Es ist darauf zu
achten, daß ie Tiere nicht zu fett werden, da sonst die Fruchtbarkeit leidet.
Seichtes Wasser ist für den Tretakt günstig. Das Brutgeschäft beträgt 28-32
Tage und wird von der Gans alleine durchgeführt. Erste Brut zeitig im Frühjahr
(Feber/März) 10-15 Eier, zweite Brut wenn überhaupt, nur 5-8 Eier. Der Ganter
hält meist in Nestnähe Wache und begrüßt seine Partnerin oft mit lautem
Triumphgeschrei. Geführt werden die Gössel dann von beiden Elternteilen.